Bautagebuch 2024

Juni 2024

Wir sind erneut für ein verlängertes Wochenende in Thüringen, um letzte Vorbereitungen zu treffen, bevor die Handwerker vorübergehend das Zepter übernehmen. Wir legen die Wasser- und Abwasserleitungen im kleinen Bad frei, damit hier freier Zugriff auf das Rohrsystem möglich ist.

Außerdem wird oben der Boden glattgezogen. Hier waren in zwei Räumen beim Umbau Ende der 60er Jahre Ungleichheiten entstanden, weil die Balkenauflage an der Außenwand bis zu einige Zentimeter zu hoch war. Diesen Bereich zwischen den beiden äußeren Balken haben wir nun wieder in die Waage gebracht, indem wir teilweise den Außenbalken abgetragen (im Flur) oder die innen liegenden Schwartenbretter aufgedoppelt haben, um die richtige Auflagenhöhe für den Fußboden zu erhalten. Mit dieser Maßnahme sind wir darum herumgekommen, den kompletten Fußboden in diesen Räumen komplett zu erneuern. Die recht exakt plane Ausrichtung ist nötig für die spätere Verlegung der Fußbodenheizung.

Beispiel Flur (oben): Hier waren Dielenbretter angestückelt. Diese haben wir rausgenommen, den Außenbalken abgehobelt und dann eine OSB-Platte ergänzt. Im Schlazimmer mussten wir die durchgehenden Dielenbretter zunächst am nächstgelegenen Dielenauflager aufsägen (unten).


Anfang Mai 2024

Wir sind noch einmal eine Woche auf der Baustelle, um die Arbeiten voranzutreiben und die Vorgaben für den Heizungsbauer zu erfüllen – der will Mitte Mai mit den Arbeiten beginnen.

Abfall: Noch immer reißen wir ab – noch immer kommt Schutt und Sperrmüll aus dem Haus. Deshalb haben wir jetzt mal einen Container für den Bauschutt bestellt, der auch tatsächlich halb gefüllt wurde: Der große Berg an der Scheune ist jetzt da drin – aus den Schornsteinen und den abgerissenen Zwischenwänden. Weiteres Material kommt aus der Türöffnung zum Garten und oben zum Balkon. Und in einigen Räumen haben wir außerdem noch Zementputz abgetragen, weil er später durch Lehmputz ersetzt werden soll. Eine sportliche Herausforderung vor allem für Simon!

Bodenausgleich und Raumtrennung:

Im künftigen Bad im Erdgeschoss musste noch der Boden nivelliert werden – eine Herausforderung für die ganze Familie! 400 Kilogramm Bodenausgleichsmasse haben wir dafür in nicht mal einer Stunde angemischt, ausgebracht und im Raum verteilt. Vorher hatte Peter den Raum akribisch vorbereitet: Die Sockel beigeputzt, Barrieren zum Nachbar-Raum gebaut und zum abgerissenen Schornstein, eine Grundierung aufgetragen und die später einzubauende Wand vorbereitet. Es hat geklappt und sieht auch ganz gut aus. Danach konnte am nächsten Tag die Wand eingebaut und einseitig beplankt werden – wie es sich die Handwerker gewünscht haben.

Tür zum Garten:

Die Terrassentür fehlte noch, weil wir den Meterriss für die Fußbodenheizung nicht kannten. Jetzt haben wir den Durchbruch gemacht und ihn erst mal mit Platten abgedeckt. Simon konnte gleich sein Tischlerisches Geschick und Werkzeug einbringen, um den Querbalken in die richtige Position als Sturz umzuwidmen. Der Fensteerbauer kann kommen!


März 2024:

Nach der Winterruhe geht es nach Ostern 2024 endlich weiter. Es gibt Gespräche mit unserem Architekten und einem Haizungsbaubetrieb auf der Baustelle – und nach einer Besprechung vor Ort wird aus dem Angebot schnell ein unterschriebener Auftrag für Heizung, Wasser- und Abwasserversorgung und Lüftungsanlage. Anfang Juni soll es losgehen damit.

Aber: Zuvor müssen wir noch eine ganze Reihe von Vorleistungen erbringen, damit die Profis die passenden Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden. Wir spucken also wieder in die Hände und legen los!

Schornsteine: Zwei der drei vorhandenen Schornsteine werden abgerissen – an dieser Stelle können dann Leitungen verlegt und die Lüftungskanäle montiert werden.

Schnell werden Simon und Peter ein eingespieltes Team: Zunächst öffnen wir den Schornstein im unteren Bereich, damit dort das oben abgetragene Material entnommen werden kann. Dann wird der Schornstein von oben Stein für Stein abgebaut – und die Steine werden einfach durch den Kamin nach unten geworfen. Damit die Entsorgung geordnet erfolgt, wird der Kamin auch als Kommunikationsröhre genutzt – das funktionierte prima.

Die abgetragenen Steine wollen wir für Hochbeete im Außenbereich weiter nutzen. Deshalb wird im Garten ein großer Steinstapel gebildet. Simon stapelt das Material sehr ordentlich und deckt es mit einer Plane ab.

Wand versetzt: Danach wird auch die Wand zwischen Küche und Arbeitszimmer abgetragen. Die Wand wird danach etwas versetzt wieder als Holzbauwand aufgerichtet – damit schaffen wir mehr Platz in der Küche. Elias ist unser erfahrener Abriss-Experte, er hilft uns ein paar Tage auf der Bustelle.

Einkauf: Eine Einkaufstour führt uns in den Holzmarkt in Schmalkalden, bei dem wir bereits einige Zeit vor unserem Arbeitseinsatz das Material zum Bau der Wände bestellt hatten. Wir bauen in Holzrahmenbauweise und beplanken die Wände mit OSB-Platten – denn wir finden, das das besser zum Fachwerkhaus passt als Gipskarton.

Wand Neubau: Dann starten wir mit dem Aufbau der Küchenwand. Sie erhält eine tragende Querverbindung, um später die Hochschränke in der Küche tragen zu können. Die Trennwand wird zunächst nur einseitig verplankt, damit dann noch die Elektroinstallation ergänzt werden kann. Außerdem kommt ja dann noch eine Dämmung hinein.

Lehmputz: Susanne beginnt währenddessen schon mal damit, im Bodenbereich für saubere Wandabschlüsse zu sorgen, damit später die Fußbodenheizung sauber verlegt werden kann. Dabei nutzt sie Lehm, den wir an Wänden und Decken abgetragen hatten.

Impressionen: Daneben gibt es noch viele andere Tätigkeiten: Schutt schippen, Deckenverkleidungen weiter demontieren – und natürlich auch mal Pause machen!


Ältere Beiträge gibt es hier.

Holzprojekte

Hier finden sich alle Holzprojekte die halbwegs was geworden sind…


Teelichthalter für die Weihnachtszeit:

Ein bisschen Gemütlichkeit in die eigenen Vierwände bringen…


Holzklotz-Häuser

Diese Häuser sind aus einzelnen Holz-Steinen zusammengesetzt. Die Holz-Steine sind Hand-bemalt mit Fachwerk, was an die Fachwerkfassaden in Schmalkalden angelehnt ist.

Die Bauklözte haben ca. die Maße 6×3,5×3 cm und sind in ihrer Größe an die „Brio-Holzeisenbahn“ orientiert.

Außerdem sind in die Bauklözte meine Initialen und die Jahreszahl eingebrannt.

Das Ende der Machbarkeit

Der Klimawandel schädigt den Wald (Ende Mai 2020 im Sauerland)

Es gibt Grenzen. Auch wenn sich der Mensch seine Welt als unbegrenzten Raum voller Ressourcen und Energie vorgestellt hat, sind wir inzwischen zumindest an irdischen Grenzen angelangt. Heute wissen wir: Wenn der Mensch sein Verhalten in der Unterwerfung der Erde nicht sofort ändert, ist seine Zukunft nur noch Jahrzehnte lang. Unser Menschsein ist gefährdet – was der Erde und vielen darauf lebenden anderen Individuen nichts ausmacht, schließlich wäre das Verschwinden des Menschen für sie sogar ein Segen.

Der Erfindungsgeist des Menschen, seine unglaubliche Kreativität und sein Wissensdurst hat zu einer unbeherrschten wissenschaftlichen, technologischen und damit auch wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte geführt – die allerdings in weiten Zügen absolut selbstherrlich und egoistisch ausgerichtet war und ist – und damit auch fatal zerstörerisch. Und auch wenn dies inzwischen überdeutlich sichtbar geworden ist, so wollen es doch die meisten Menschen noch immer nicht wahrhaben. Doch wer kann schon die Fakten leugnen: Wer in einer Zeiteinheit die Energie verpulvert, die in einer Million Zeiteinheiten eingelagert wurde, kann sich nicht länger herausreden!

Ausgetrockneter Ackerboden in Straberg, Ende Mai 2020

Machet Euch die Erde untertan: Lange – viel zu lange – glaubte der Mensch als vermeintliche Krone der Schöpfung seine Umgebung, seine Erde, praktisch grenzenlos benutzen zu können – sie folgenlos ausbeuten zu dürfen. Andere Kreaturen domestizieren, quälen und unbegrenzt töten zu dürfen, die Schätze der Erde heben, ausbeuten und verfeuern zu dürfen ohne jede Grenze, ohne Reue, ohne Folgen. Der Mensch als Supermann, als unbesiegbarer Macher, ja sogar als Gott, dem alle Ressourcen grenzenlos zur Verfügung stehen: Einfach nur zum Spaß, zu seinem persönlichen Vergnügen, weil er es kann, als gäbe es kein Morgen.

Vielleicht wird er nun das Morgen nicht mehr erleben. Denn auch der Mensch unterliegt den Naturgesetzen – das hätten wir fast vergessen. Er kann durch ein kleines Virus allzu schnell gebremst und getötet werden – das wissen wir seit Corona. Es ist fast so, als schlägt die Natur zurück … auf einem Weg, den niemand erwartet hätte, an einer Front, die niemand für wahrscheinlich gehalten hätte – entsprechend unvorbereitet stehen die Mächtigen der Erde da wie kleine Kinder. Hilflos. Ohnmächtig. Verletzlich.

Dennoch könnte auch diese Katastrophe wieder zu einer Erfolgsgeschichte des Menschen werden, wenn er seine Intelligenz in gewohnter Weise einsetzt und nicht (wie üblich und daher leider auch erwartbar) selbstsüchtig und egoistisch handelt – angesichts der aktuellen politischen Weltlage erscheint dies freilich als eine Herausforderung. Und: Die Corona-Krise könnte zum Training werden für die viel größere Überlebens-Aufgabe der Menschheit: Die Klimakrise, in die uns der ungezügelte, selbstsüchtige Fortschritt unserer Spezies in den letzten zweihundert Jahren – einer nur winzigen Epoche der Erdgeschichte – geführt hat. Wird der Mensch die Chance ergreifen, die Krise als Läuterung zu verstehen? Wird der Mensch sich erinnern, dass er Teil der Natur ist – und das er daher keine Zukunft hat, wenn er die Natur zerstört?

Der Forschergeist und die Kreativität des Menschen sind dafür wichtig – allerdings müssen sich dringend die Präferenzen ändern. Wir sollten die übermächtige Ökonomisierung der Welt zurückdrängen und zu den „wesentlichen“ Dingen zurückkehren, die unser Menschsein ausmachen, die uns eine Art wahrer Lebensqualität geben. Sonst werden wir immer mehr zu Opfern – und das möglicherweise sogar endgültig. Dann hätte der Mensch trotz seiner Erfolge in Erkenntnis, Wissenschaft und Forschung letztlich dennoch völlig versagt – und geht dann vielleicht auch zu recht unter. Ein Fall für spätere Historiker – die dann aber vielleicht gar nicht mehr von der Erde stammen sondern als außerirdische Besucher von einer untergegangenen Zivilisation erfahren. Untergegangen an mangelnder Einsicht in die eigene Erkenntnis und am Größenwahn. Taugend nur noch als mahnendes Beispiel für spätere Zivilisationen.

Peter Baruschke 6/2020

Aussteigen – Aufsteigen!

Viel wird berichtet und gesprochen über den Klimawandel und was man dagegen tun könnte. Doch was wird tatsächlich getan? – Genau: Fast nix.

Meine ganz persönliche Lösung: Fangen wir doch schon mal an.

Täglich zwei Stunden in der Natur verbringen, sich dabei gesund bewegen und jeden Tag etwas Interessantes beobachten. Das nennt sich „Weg zur Arbeit“ und bedeutet für mich, fünfmal in der Woche per eBike von Straberg nach Köln zu fahren und zurück – täglich rund 45 Kilometer. Nach gut 80 Tagen kann ich darüber nur positives berichten!

Auf meinem täglichen Arbeitsweg – unterwegs im Chorbusch.

So habe ich schon ein paar Mal Rehe und Greifvögel auf meinem morgendlichen Arbeitsweg beobachten können, gestern landete auf einer dem Radweg benachbarten Wiese gerade ein Heißluftballon und heute fuhr ich durch die Vorbereitung eines Fernseh-Drehs. Echt!

Ich mag es, den Geruch der frisch gemähten Felder zu atmen und abends den Spaziergängern am Rhein zuzusehen – je nach gerade gewählter Route. Dabei gibt es für meinen Weg eine ganze Reihe verschiedener Wege, die ich mit der App Komoot und meinem Smartphone wie mit einem Navi befahren kann – übrigens ein Tipp des Dormagener Fahrradbeauftragten Peter Tümmers, für den ich sehr dankbar bin. Denn mit Karte und Stift allein hatte ich einige Strecken zuvor nicht in Betracht gezogen, unter anderem meinen Lieblingsumweg durch den Wald. Herrlich bei sommerlicher Hitze!

In „Alles könnte anders sein“, schreibt der Philosoph Harald Welzer über autofreie Ballungsräume – inzwischen kann ich mir das tatsächlich vorstellen. Denn das Fahrrad eignet sich ja durchaus auch zum Einkaufen ohne Parkplatzstress – dafür benutzen wir inzwischen den ausrangierten Kinderanhänger. Und auch hier ist die Strecke in den Supermarkt viel schöner – mitten durch die Felder. Viel länger als „hintenrum“ auf der Landstraße mit dem Auto dauert das auch nicht! Mein Durchschnittstempo bei meinen fahrten zur Arbeit beträgt immerhin rund 23 km/h.

Gute Orientierung bietet die Navigations-App von Komoot.

Und anstrengender ist es übrigens auch nicht. Denn beim eBike hilft ja der Motor mit – und benötigt dafür gegenüber dem Auto erfreulich wenig Energie. Mein Bike wiegt ja auch nur 25 Kilogamm und nicht zwei Tonnen 😉

Ja, es dauert auf langen Strecken länger – bei meinem Arbeitsweg ungefähr doppelt so lang wie mit dem Auto. Doch die Zeit im Auto empfinde ich als tote Zeit, während ich auf dem Fahrrad an meiner Umwelt teilnehme und ausspannen kann. Und über dies und das sinnieren … probieren Sie es doch mal!

So habe ich eigentlich gar keine Lust mehr, bei schlechtem Wetter das Auto nehmen zu müssen, denn dann muss ich mich ja in die tägliche Blechschlange einreihen, ständig auf die graue Asphaltdecke starren und nach einem Parkplatz suchen. Leider wird dafür noch keine vernünftige Alternative im öffentlichen Nahverkehr angeboten: Mit Bus und Bahn benötige ich noch viel mehr Zeit als mit dem Rad. Vielleicht finden Politiker zwischen zwei Klimadebatten mal etwas Muße, sich damit zu beschäftigen.

Peter Baruschke

Wie ich ein Radfahrer wurde: Radeln statt Blabla

Radeln statt Blabla

Gelaber ohne Ende und nichts ändert sich – so ist das in der Klimapolitik.

Natürlich möchte man einen guten Eindruck hinterlassen, dennoch aber so weitermachen wie bisher und vor allem den in die Wiege gelegten Wohlstand verteidigen. Deshalb werden gern bis in die höchste Politik hinein allgemeine Absichtserklärungen mit schön langen Übergangsfristen unterschrieben – die Einhaltung der Grenzwerte wird dann aber verlässlich verfehlt. Ups, tut uns leid.

Und wenn es um kurzfristige Ziele geht, muss man leider passen – sie verstehen, die Wirtschaft – da können wir leider nicht helfen.

Leider ist das auf der untersten Ebene, also bei den Energieverbrauchern – das sind Sie und ich – nicht viel anders. Im besten Fall ist die allgemeine Einsicht da, dass sich etwas ändern muss – aber sie bleibt theoretisch: Dennoch fährt man weiterhin zum Bäcker mit dem Auto. Das schlechte Gewissen ist schon irgendwie da – doch man findet teils abenteuerliche Argumentationsketten, warum man sich jetzt doch wieder einen neuen Diesel kaufen muss und übers Wochenende an den Gardasee fliegt.

Dadurch, dass wir nichts ändern, ändern wir die Welt drastisch.

Schon jetzt erleben unsere Kinder keinen richtigen Winter mehr – und der Sommer wird zunehmend heiß und verdörrt. Und das ist erst der Vorgeschmack. Eigentlich würde unsere Erde derzeit auf eine „kleine Eiszeit“ zusteuern – doch der Effekt wird durch menschliches Verhalten krass mehr als wettgemacht. Wir sind auf dem Weg zum Hitze-Kollaps. Selbst die NASA warnt inzwischen davor, 75 Prozent der Weltbevölkerung haben am meisten Angst vor dem Klimawandel.

Gelaber und gute Absichten ändern daran nichts, obwohl unsere Politiker das irgendwie zu glauben scheinen. Sie halten Sonntagsreden, als ob sich die Abgase durch gutes Zureden in Frühlingsduft verwandeln ließen. Und sie wollen uns gemeinsam mit der Industrie weis machen, dass ein dickes Bankkonto und ein schickes SUV vor der Tür mehr wert wären als ein Leben ohne ständig drohende Wetterextreme.

Statt jetzt allerdings schlechte Laune zu bekommen, können wir unsere Stimmung dadurch aufhellen, dass wir die Sache selbst in die Hand nehmen. Unsere Experten, Politiker und Manager kriegen das nämlich nicht hin. Dabei können Sie klein anfangen, undzwar sofort. Beginnen Sie gleich heute und fahren Sie nicht mit dem Auto zum Bäcker, sondern mit dem Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß.

Ich selbst habe in den letzten Jahren begonnen, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren und damit Autofahrten von zuletzt mehr als 2200 Kilometern jährlich eingespart.

Dann können Sie sich allmählich steigern. So habe ich im Dezember ein Elektrofahrrad gekauft, um die Fahrten zur Arbeit weiter steigern zu können. Ein solches Modell kann in der gesamten Familie genutzt werden, auch meine Frau fährt am Wochenende damit:

Damit (Klick auf das Bild öffnet als Beispiel das gezeigte Rad beim Hersteller) kann ich die tägliche Strecke von rund 40 Kilometern (Entfernung: ca. 20 Kilometer) bei gutem Wetter täglich bewältigen, was sonst auch ohne nennenswerte Steigungen recht anstrengend wäre. Zwar benötige ich Strom zur Aufladung der Batterie (geschätzt 0,2 kWh pro Tag), doch gegenüber dem benötigten Benzin für den Zweitwagen ist es dennoch ein klarer ökologischer Vorteil, das Fahrrad zu benutzen (das Auto benötigt pro Tag wenigstens etwa 3 Liter Benzin). Mit EWS (Elektrizitätswerke Schönau) als Stromversorger lade ich die Batterie zudem weitgehend mit regenerativer Energie – wobei dies rechnerisch teilweise sogar aus der eigenen Solarerzeugung erfolgt (mit zwei Mini-„Balkonkraftwerken“, eines davon von S.I.Z.).

Ziel ist es, zunächst die Hälfte aller Fahrten (also rund 100 jährlich) zur Arbeit mit dem Elektrofahrrad zurückzulegen und damit jährlich über 4000 Kilometer Autofahrten einzusparen.

Das lohnt sich sogar finanziell, denn die Anschaffungskosten des Elektrofahrrades (knapp 1500 Euro als „Winterangebot“) können mit den jährlichen Benzinkosten verrechnet werden (100 Fahrten x 3 Liter x 1,40 Euro = 420 Euro): In gut drei Jahren hat sich das Fahrrad spätestens bezahlt gemacht – und dabei sind die deutlich höheren Wartungskosten sowie Steuer und Versicherung des Autos nicht berücksichtigt (ich brauche es ja auch weiterhin bei Regen und extremer Kälte). Die Stromkosten für das Fahrrad spielen übrigens in der Rechnung eine untergeordnete Rolle – sie betragen für die im Jahr benötigten 20 kW etwa 6 Euro.

Dabei gibt es noch einen unerwarteten Gewinn: Die Fahrt mit dem Fahrrad macht Spaß, führt zu einer Menge Beobachtungen in Natur und Umgebung und zu einem intensiveren Erleben der Jahreszeiten (zugegeben: manchmal auch negativ mit Hitze, Kälte oder Regen). Ein Gang ins Fitness-Studio ist jedenfalls nicht mehr nötig, außerdem gewinnt man Zeit, mal in Ruhe nachzudenken und den Kopf nach der Arbeit freizubekommen. Ich jedenfalls möchte das nicht mehr missen!

Peter Baruschke

Starte jetzt!

Da kann man nichts machen …

Falsch! Jeder einzelne ist gefragt, wenn die Politik keine Antworten mehr findet, sich permanent in Streitereien verzettelt – oder von mächtigen Interessengruppen belagert wird (derzeit ist dies alles der Fall). Jetzt ist die Zeit gekommen, mit dem eigenen Handeln neue Standards zu setzen. Jeder Einzelne kann mit seinen Konsumentscheidungen und Verhalten dafür sorgen, dass Bewegung zum Beispiel in den Klimaschutz kommt, den die Regierungen nahezu weltweit nicht mit dem nötigen Ernst angehen.

Zugegeben: Dazu erfordert es Haltung statt Bequemlichkeit. Mehr als 70 Prozent der Treibhausgase in Europa – und auch in Deutschland – werden direkt oder indirekt durch Konsumentscheidungen verursacht, so informiert das Umweltministerium. Ergreifen Sie die Chance und verändern Sie etwas. In Ihrem Leben, in Ihrer Umgebung.

Ich habe begonnen. Mein Ziel ist es, jährlich an 50 Tagen des Jahres mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren – bei gut 20 Kilometern Entfernung spare ich damit Autofahrten in einem Umfang von mehr als 2000 Kilometern jährlich. Das geht! Im vergangenen Jahr habe ich schon 40 Fahrrad-Tage vorgelegt, übrigens ohne Akku-Unterstützung, in diesem Jahr (2018) habe ich das Ziel deutlich überschritten, mit immerhin 64 „Arbeits-Touren“. Waldweg statt Autobahn ist eine super Erholung vom Büro-Alltag!

Ich habe begonnen. Mit zwei Mini-Solaranlagen auf Gartenhaus und Garage können pro Jahr rund 1000 kWh Strom erzeugt werden – Energie genug für die laufenden Verbraucher wie Router und Kühlschrank. Damit der restliche Strom nicht aus AKW oder Braunkohle-Kraftwerk kommt, haben wir schon vor Jahren den Stromanbieter gewechselt.

Ich habe begonnen. Statt Flugreisen planen wir schon seit über zwanzig Jahren unseren Urlaub in Deutschland in Regionen, die viele von Ihnen vermutlich noch gar nicht kennen. Waren Sie schon an der Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern? Kennen Sie die den Rennsteig im Thüringer Wald?

Ich habe begonnen. Es wird kein neues Auto mit Benzinantrieb mehr gekauft – schon gar kein neues. Allein die Verkehrs-Emissionen belasten durch den rasanten Anstieg der unzweckmäßigen und klimabelastenden SUV die Klimabilanz erheblich. Lassen Sie sich nicht länger von der Autoindustrie betrügen! Fahren Sie Ihr bisheriges Fahrzeug weiter, bis endlich akzeptable Alternativen zur Verfügung stehen. Unsere Fahrzeuge sind aktuell 17 und 12 Jahr alt. Das Gerede von „da fangen die Reparaturen an“ nach nur ein paar Jahreen Nutzung ist ein Märchen. Eines, dass die Verbraucher viel Geld kostet!

Ich habe begonnen. Wenn schon Autofahren, dann möglichst sparsam. Mehr als 120 km/h kosten viel Treibstoff und bringen nicht viel Zeitvorsprung, außerdem kann man in mäßigem Tempo entspannter reisen und geht weniger Unfallrisiko ein. Bei allen Stopps über 8 Sekunden gilt: Motor aus! Den Unterschied kann man schnell beim Tanken feststellen.

Ich habe begonnen. Beim Einkauf verzichten wir zum Beispiel auf die vielbeworbene Landmilch aus Bayern und bevorzugen wenn möglich ökologische und regionale Produkte. Bio-Produkte sind zwar teurer, schmecken aber meist auch spürbar besser. Fast-Food kommt sowieso nicht in Frage. Und wenn man den Fleischkonsum begrenzt, ist das nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit.

Das sind nur Beispiele: Treten Sie in die Pedale! Unterstützen oder installieren Sie Solarprojekte! Machen Sie Urlaub in Ihrer Nähe! Fangen Sie klein an, denn jede Entscheidung wird uns alle weiterbringen.

Warten Sie nicht, bis klimafeindliches Verhalten verboten wird – benutzen Sie Ihren Kopf zum Denken und handeln Sie verantwortungsvoll. Und werben Sie Ihre Nachbarn und Bekannten, es Ihnen gleich zu tun!

Sie werden sehen: Trotz Verzicht werden Sie zufriedener sein, endlich Haltung zu zeigen – außerdem leben Sie auch noch gesünder.

Starte jetzt!