Verschwendung? Ich doch nicht!

Eintausend Jahre dauerte es, bis sich die fossilen Brennstoffe in einer Menge gebildet hatten, die wir derzeit in nur einem Jahr verbrennen.

Zehn Tonnen CO2 werden dabei in Deutschland pro Kopf jährlich frei – in NRW sind es sogar 16 Tonnen pro Person – Folge der ungebremsten Kohle-Verstromung.

Auch wenn zunehmend über Ökologie, Energie und das Klima geforscht und gestritten werden: Es gibt wenig Veränderung – in der weltweiten Perspektive sogar gar keine.

Neuerdings wird der Klimawandel sogar wieder in Frage gestellt – in groteskem Widerspruch zur persönlichen Erfahrung jedes Einzelnen und natürlich erst recht mit allen Statistiken und Prognosen. Wir machen so weiter wie bisher – trotz aller Erkenntnisse und Debatten. In einigen Regionen der Erde geht der Energiehunger sogar jetzt erst richtig los!

Immerhin: Die CO2-Emmissionen kommen 2016 weltweit betrachtet vorerst zum Stillstand. Zwar gibt es noch größere Zuwächse in Indien, nicht aber in China. In Europa geht die CO2-Emmission zuletzt sogar zurück – leider nur geringfügig und leider nicht in Deutschland.

Aber es gibt keinen Grund zur Entwarnung: Das Niveau des Energieverbrauchs ist aberwitzig hoch und deshalb alarmierend. Wir haben einen Elefanten im Zimmer – und alle tun so, als sei das völlig normal. Scheiß drauf?

In der Rückschau werden zukünftig lebende Menschen (sofern es überhaupt dazu kommt) vermutlich von einem wahnsinnigen, völlig entfesselten Jahrhundert sprechen: Ungehinderte Industrialisierung und völlig überzogene Komfortansprüche der westlichen Welt beuten die Ressourcen der Erde seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute in irrsinnigem Tempo aus – ohne Rücksicht auf künftige Generationen und mit vorsätzlicher systematischer Ausbeutung vieler Länder der zweiten und dritten Welt – die Weltmeere übrigens nicht ausgenommen.

Zwar wird die Einsicht in die dringend nötigen Verhaltensänderungen nicht mehr durchgehend geleugnet – leider aber ist eine systematische neue Ausrichtung in Politik, Industrie und Verbraucherverhalten noch immer nicht erkennbar.

Im Gegenteil! Derzeit finden sich in vielen europäischen Ländern Debatten, die den Egoismus der westlichen Welt in eine neue Runde führen – und „America First“ geht mit einem neuen Trampelpräsidenten voran.

Doch es wird kein Entrinnen geben: Sonntagsreden und Absichtserklärungen haben keine physikalischen Folgen. Energiekonzerne und Autohersteller können ihre Kunden belügen – doch die Umwelt wird sich davon nicht beeindrucken lassen.

Die Fotos zeigen den Tagebau bei Garzweiler in NRW, 2016.

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